Lick der Woche 44 - Kurzneurose Iron Maiden

von Hansi Tietgen

Gemeinsam mit Bands wie Saxon und Def Leppard bildete Iron Maiden Anfang der 80er Jahre die Speerspitze der Bewegung New Wave Of British Heavy Metal. Und auch heute, über zwanzig Jahre später, gehören die Recken der eisernen Jungfrau zu den beliebtesten Kapellen des Genres und sorgen mit ihren Alben und Live-Gigs für vergnüglich, harte Metall-Freuden.

Auf die Frage nach seinen größten Einflüssen nennt übrigens auch Papa Poach Axeman Jerry Horton die Band als extem wichtiges Vorbild. Hauptmerkmal vieler Songs der rüstigen Schwermetaller sind Instrumental-Parts mit einem fast klassischen Touch. Ein hervorragendes Beispiel für das Faible der Band ist der Klassiker Phantom Of The Opera aus dem Jahr 1980. Einer Zeit, in der man auf der Suche nach Infos über die Combo übrigens auch noch im vielgeliebten "Fachmagazin" Bravo fündig wurde (das nur nebenbei).

 
Studie im Stil von Phantom Of The Opera hören

Den klassischen Touch erhält die Studie durch den massiven (weil ausschließlichen) Einsatz von Arpeggios - gebrochen gespielten Akkorden. Hier die verwendeten Griffbilder in der Detailabbildung:

Da man gebrochen (Ton für Ton hintereinander) gespielte Akkorde als Arpeggien bezeichnet, wird es jetzt sicher niemanden wirklich wundern, dass auch die oben abgebildeten Arpeggio-Varianten ihrer jeweilgen Herkunft entsprechend, ausschließlich aus Akkord-Tönen bestehen.

Das praktische an Arpeggien ist die Tatsache, dass sie sich dank ihrer Abstammung ideal dazu eignen, Akkordfolgen effektiv auszuspielen. Genau diese Eigenschaft macht sich auch unsere Iron Maiden Studie zu nutze. Und obwohl die Gitarrenlinie nur den "oberen" Teil der Arpeggien benutzt, ist die Studie ein hervorragendes Beispiel für den gewinnbringenden Einsatz der Akkordableger.

Aber das ist noch nicht alles. Stilistisch megaflexibel sind die "Dinger" nämlich auch noch. So sorgen sie z.B. auch in der Fingerstyle-Leadwork von Kollege Mark Knopfler häufiger mal für die nötige Attitude. Mehr dazu demnächst.

Bis zum nächsten LiWo

Hansi Tietgen

 

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