Eingespielt mit einer LAG Arkane AF200 und einem Hughes&Kettner Switchblade Comboamp

Modern Country Part II

Nachdem wir dir in der ersten Ausgabe unseres kleinen Abstechers auf's Land ein cooles Riff im Stil des amerikanischen Modern Country Stars Keith Urban vorgestellt haben, wollen wir uns heute ums Solieren kümmern – und zwar erneut im urbanen Stil!

In der ersten Folge unseres Liwo Zweiteilers haben wir ja bereits festgestellt, dass das präsentierte Rhythmus-Riff in der Tonart C -Dur steht. Man muss also kein Prophet sein um sich vorstellen zu können, dass auch beim Solospielen die C-Dur Tonleiter die erste Wahl ist. Bevor wir uns aber um die Details kümmern, hier zunächst einmal das Solo in Bild und Ton.

Das Landpartie Solo zum hören...


Um dich optimal zu unterstützen haben wir einmal die drei wichtigsten Fingersätze notiert. Bitteschön!

  

Genau wie beim Rhythmusriff liefert die C-Dur Skala auch beim Solo über jedem der beiden Basisakkorde einen unterschiedlich farbigen Sound. Der Fachchinese spricht in diesem Zusammenhang übrigens gerne von Modes oder Kirchentonleitern. So entsteht beispielsweise beim Einsatz der C-Dur Tonleiter über dem Fmaj7 der ersten vier Takte das sehr farbige F-lydische Mode. Über dem G-Dur produziert die C-Dur Skala einen mixolydischen Sound - ein Klangbild, das gerade im Blues und Rock äußerst beliebt ist.

Übrigens: Detaillierte Infos zum Thema Lydisch/Mixolydisch bzw. Modes/Kirchentonleitern findest du in unserem Satriani Workshop und natürlich in Hansi Tietgen's Buch Scales 'n' more.

Das Solo im Detail

Das Solo startet relativ ruhig mit einem „sanften“ Bending Lick, das ich im dritten Takt auf dem Ton D (3.Bund B-Saite) ausklingen lasse. Anschließend folgt ein Repeating Pattern (Takt 4 und 5), ein Lick also, dessen Basis im großen und ganzen gleich bleibt. In den Takten 7 und 8 ruhen wir uns dann einen Augenblick auf dem Ton G aus, bevor es in den Takten 9 und 10 richtig zur Sache geht. Der Lauf startet mit einem Ganzton-Bending im 8.Bund der B-Saite. Anschließend geht es unter Einsatz von Bendings und Hammering Ons/Pull Offs die C-Dur Skala herunter. Achte dabei unbedingt auf eine korrekte Ausführung der Bending/Rebend Kombination, die auf der „4+“ des neunten Takts startet. Und zwar sowohl was die Tonhöhe des „erzogenen“ Tonsbetrifft, als auch den verwendeten 16'tel Rhtyhmus. Denn nur wenn der Lauf präzise gespielt wird, macht er auch den Eindruck, den er verdient (oder so ähnlich). In Takt 11 parke ich dann wieder auf zwei Akkordtönen des G-Dur Akkords.

Namentlich sind das die große 3 (B, 4.Bund/G.Saite) und der Grundton G (5.Bund/D-Saite).

Takt 13 startet mit einem Ganztonbending von C auf D (im 13. Bund der B-Saite, gespielt mit dem vierten Finger) und einem weiteren Ganzton-Bending von D auf E (im 15.Bund der B-Saite, wieder mit dem vierten Finger gespielt). Nach getaner Arbeit begeben wir uns am Ende von Takt 14 zurück in die 10.Lage und spielen ein Halbtonbending mit dem 3. Finger der Greifhand (von B auf C, 12.Bund/B-Saite), gefolgt von einem weiteren Halbtonbending und einem Rebend. Nach einem Pull Off auf den Ton A (10.Bund, B-Saite) endet das Solo, so brav wie es begann, auf dem Grundton des G-Akkords (G-Saite, 12.Bund).

TIPP: Schau dir vor dem Üben unbedingt die oben abgebildeten Fingersätze an. Sie können dir dabei helfen dich zu orientieren und das Solo im Zusammenhang zu erfassen!!! Am besten du lernst sie direkt auswendig. Lohnend wäre es, denn Dur-Tonleitern sind nun mal superwichtig.

Okay, das war's für heute. Mal sehen, was wir uns für den nächsten Lick der Woche einfallen lassen :o))

Viel Spaß beim Üben wünschen dir Hansi Tietgen und das PG Team

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